Venenprobleme

Mehr als nur lästig

Von Katharina Lehmann · 2021

Krampfadern, Venenentzündungen und schwere Beine sind nicht nur unangenehm. Sie können auch schwerwiegende Folgen haben. Denn wenn die kranken Venen nicht behandelt werden, drohen Thrombose und Lungenembolie.

Yoga-Sportlerin sitzt auf einer Matte und zieht einen Kompressionsstrumpf an. Thema: Venenprobleme
Foto: iStock / Albina Gavrilovic

Venenprobleme sind weit verbreitet. Allein in Deutschland leiden rund 32 Millionen Menschen unter Krampfadern, Venenentzündungen, Thrombosen oder der chronisch venösen Insuffizienz (CVI), hat eine Auswertung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) ergeben. Vor allem Krampfadern schlängeln sich bei jeder zweiten Frau und jedem vierten Mann an den Beinen entlang. Die Ursachen: ein schwaches Bindegewebe, eine hormonelle Konstitution und eine genetische Disposition.

Krampfadern nicht ignorieren

Klar, Krampfadern sind unschön anzusehen. Sie können aber auch gefährlich werden, denn die Venen weiten sich immer mehr und führen so zu Schwellungen und Schmerzen in den Beinen. „Bereits vorgeschädigte, also erweiterte Venen dehnen sich bei Wärme noch mehr aus und verlieren dadurch weiter an Elastizität. Die Venenklappen, die eigentlich den Blutrückfluss in die Beine verhindern sollen, schließen noch schlechter als ohnehin schon“, erklärt Viola Hach-Wunderle, Expertin der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) und Sektionsleiterin im Gefäßzentrum am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main, gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Sind die Beine ständig geschwollen, sollten Betroffene schnellstmöglich einen Phlebologen oder Angiologen aufsuchen. Aber auch wenn Schmerzen und Ödeme plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten, heißt es: direkt zum Arzt. Denn beides können Zeichen einer Thrombose, also eines Blutgerinnsels in der Vene sein. Solche Venenthrombosen sind gefürchtet, können sie doch eine Lungenembolie auslösen, wenn sie mit dem Blutstrom in die Lungenarterien geschwemmt werden und dort ein Gefäß verstopfen.

Venenprobleme: Kompression und Bewegung hilft

„Eine Kompressionstherapie erzielt eine sofortige Besserung der Symptome wie Schmerzen, Spannungsgefühl sowie Ödeme und ist somit die wichtigste Maßnahme bei Venenproblemen“, erklärt Hach-Wunderle. Denn die Kompression mit Verband oder Strumpf erhöhe die Effizienz der Muskelpumpen, verbessere die Fließgeschwindigkeit des Blutes und damit den venösen Rückfluss zum Herzen. Doch auch vorbeugend können Frauen einiges tun, um ihre Venen fit zu halten: Viel Bewegung stärkt die Beinmuskulatur und damit die Muskelpumpen. Neben der Venengymnastik tun aber auch Wechselduschen und kalte Güsse für die Beine gut. Und als Faustregel gilt: Lieber laufen und liegen statt sitzen und stehen.

Quellen: 
www.venenliga.de
www.apotheken-umschau.de/Venen

Wussten Sie schon, dass ...

…  sich Venenleiden und Krampfadern heute gut behandeln lassen? Je nach Ursache und betroffener Vene wählt der Arzt die geeignete Therapieform. Und die Mittel reichen vom Durchtrennen und Herausziehen oberflächlicher Krampfadern über thermische Verfahren, die mittels Hitze die Venenwand schädigen und so Umbauprozesse bewirken, die die Krampfader verschließen. Bei leichteren Fällen kann dagegen schon eine Sklerosierung ausreichen, bei der der Arzt die betroffene Vene durch Einspritzen eines Verödungsmittels verklebt. 

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