Stressvermeidung

Ich bin dann mal weg

Von Nadine Effert · 2018

Laut einer aktuellen Umfrage der pronova BBK sind 87 Prozent der Deutschen gestresst. Jeder Zweite glaubt, von einem Burn-out bedroht zu sein. Permanente mentale Belastung ist Gift für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Wichtig: rechtzeitig die Reißleine ziehen – und öfter mal die Koffer packen.

Reisende mit Koffer am Flughafen. Thema: Stressvermeidung

In Stellenausschreibungen finden sich zuhauf Anforderungen, wie „belastbar“, „Leadership Skills“, „konfliktfähig“,  „performanceorientiert“, die viele Frauen auch nach Feierabend erfüllen (müssen). Die Folge: Stress! Wer anhaltend unter Strom steht, riskiert so einiges, vor allem aber seine Gesundheit. 

Risiko für Krankheiten erhöht

Inwiefern, zeigt eine schwedische Langzeitstudie der Universität Göteborg. Von über 1.000 Frauen wurden Gesundheitsdaten über drei Jahrzehnte hinweg ausgewertet. Zum Ergebnis schreibt Studienautorin Dr. Dominique Hange: „Symptome, die oft als psychosomatisch angesehen werden – wie Kopfschmerzen, Migräne, Magen-Darm-Beschwerden oder Beschwerden des Bewegungsapparates – treten häufiger bei Frauen auf, die mentalen Stress erleben.“ Auch ein Zusammenhang zwischen mentaler Überbelastung und dem Risiko für Brustkrebs und Schlaganfall sowie erhöhter Sterblichkeit konnte nachgewiesen werden. Kein Wunder, dass immer mehr Ideen wie Pilze aus dem Boden sprießen, wie man denn am effektivsten Stress reduzieren kann. In Amsterdam etwa können überlastete Studenten seit Neuestem mit Welpen kuscheln, britische Forscher sprachen sich jüngst für Konzertbesuche auf Rezept aus, und auch hierzulande macht sich ein neuer Entspannungstrend aus Japan breit, der sich „Waldbaden“ nennt.

Stressvermeidung: Reisende leben länger 

Es gibt so einige, wissenschaftlich belegte Wundermittel gegen Stress – und dazu gehört auch ein bekannter Vertreter namens Urlaub. Jeder weiß: Auszeiten sind Balsam für die Seele. Dass diese sogar das Leben verlängern können, ist allerdings neu. Diese frohe Botschaft verkündeten Forscher von der Universität Helsinki im Sommer dieses Jahres. Sie haben festgestellt: Menschen, die sich jährlich weniger als drei Wochen am Stück von den Alltagsstrapazen erholen, haben eine höhere Sterblichkeit. In Zahlen: Um 37 Prozent höher ist laut der „Helsinki Businessmen Study“ das Risiko eines früheren Todes bei Menschen der Kategorie „Urlaubsmuffel“. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, hatten die finnischen Forscher über 1.000 Menschen mit mindestens einem Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen über 40 Jahre hinweg begleitet und dabei den Zusammenhang von unter anderem Arbeitsbelastung, Schlafdauer und Ferienlänge analysiert. Selbst Gesundheitsinterventionen, wie bessere Ernährung, könnten einen stressreichen und urlaubsarmen Lifestyle nicht ausgleichen. Unterm Strich ein sehr guter Grund, die nächste längere Auszeit ins Auge zu fassen.

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