Risikofaktor Bluthochdruck

Frauenspezifische Risikofaktoren im Visier

Von Nadine Effert · 2024

Die Höhe des Blutdrucks ist ein wichtiger Indikator für unsere Gesundheit. Ist er dauerhaft erhöht, kommt es zu Schäden an wichtigen Organen wie Gehirn und Herz. Vor allem für Frauen, die in bestimmte Risikogruppen fallen, kann dies gefährlich werden.

Um Hypertonie möglichst früh zu diagnostizieren, ist die regelmäßige Blutdruckmessung notwendig.tock / Lordn
Um Hypertonie möglichst früh zu diagnostizieren, ist die regelmäßige Blutdruckmessung notwendig. Foto: iStock / Lordn

Über 20 Millionen Deutsche haben Bluthochdruck, sprich 140/90 mmHg oder mehr. Ist keine weitere Erkrankung Ursache für den Bluthochdruck, spricht man von einer primären arteriellen Hypertonie. Diese Form liegt bei über 90 Prozent aller Betroffen vor und wird durch eine erbliche Veranlagung, einem ungesunden Lebensstil und dem Alter begünstigt. Bleibt die sogenannte Hypertonie dauerhaft unzureichend oder unbehandelt, drohen Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern oder schwerwiegende Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenversagen. Das Tückische: Zu hohe Blutdruckwerte bleiben oft lange Zeit unerkannt, denn der „stille Killer“ verursacht zunächst keinerlei Beschwerden.

Wichtig bei Risikofaktor Bluthochdruck: regelmäßiges Messen

Obwohl die gesundheitlichen Risiken bekannt sind, gehen Fachleute davon aus, dass schätzungsweise nur etwa jeder fünfte Erwachsene seinen Bluthochdruck kontrollieren lässt und seine Werte kennt.

Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, begrüßt daher, dass die im Sommer 2023 aktualisierte Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH) auch auf die Wichtigkeit einer regelmäßigen Blutdruckkontrolle verweist: „Bei jeder sich bietenden Gelegenheit sollte auf das Vorliegen eines Bluthochdrucks gescreent werden. Bei Menschen über 40 Jahren heißt das: Lassen Sie einmal pro Jahr beim Hausarzt den Blutdruck checken.“ Die neue Leitlinie hebt auch hervor, dass eine regelmäßige Messung bei allen Risikopersonen, egal, welchen Alters, erfolgen sollte – und das betrifft Frauen mit bestimmten Bluthochdruck-Risikofaktoren.

Zwei spezifische Risikofaktoren

Fakt ist: Während bei den jüngeren Betroffenen unter 50 Jahren deutlich mehr Männer als Frauen unter Bluthochdruck leiden, sind es bei den älteren mehr Frauen. Das weibliche Geschlecht erhöht somit im Alter das Risiko für Hypertonie. Dr. Christa M. Bongarth, Chefärztin Kardiologie in der Klinik Höhenried, nennt einen möglichen Grund: „Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, verdoppelt sich ihr Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln. Mehr als die Hälfte entwickelt in den ersten Jahren nach der Menopause eine Hypertonie.“ Der Abbau des blutdrucksenkenden Geschlechtshormons Östrogen gilt hierfür als Hauptursache. Bei wem die Menopause verfrüht einsetzt, sollte daher laut Leitlinie unabhängig vom Alter die Blutdruckwerte bewusst im Blick haben – genauso wie Frauen mit Schwangerschaftskomplikationen (Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, mehrfache Fehl- oder Frühgeburt). Bei erhöhten Werten heißt es, den Lebensstil auf gesund umzustellen. Zusätzlich finden in der Therapie Medikamente zur Blutdrucksenkung, sogenannte Betablocker, Anwendung. Gut zu wissen: Manche Medikamente führen bei Frauen häufiger zu Nebenwirkungen wie Reizhusten, und viele Betroffene kommen auch mit niedrigeren Dosen aus. Frauen sollten ihre Ärztin, ihren Arzt darauf ansprechen.

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