Diagnose Brustkrebs

Vorsorge nicht vergessen

Von Andrea von Gersdorff · 2021

Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist nach wie vor Brustkrebs. Die Krankheit hat nichts von ihrem Schrecken verloren, obwohl bei frühzeitiger Diagnose die Überlebenschancen sehr hoch sind. Wichtig ist daher, die Angebote zur Früherkennung wahrzunehmen.

Eine Frau tastet ihre Brust über dem Shirt ab.
Das Abtasten der Brust ist der erste Schritt der Brustkrebsvorsorge. Foto: iStock / spukkato

Ein Drittel aller Krebserkrankungen bei Frauen entfallen auf die Diagnose Brustkrebs. Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert-Koch-Institut belief sich die Zahl der Neuerkrankungen im Jahr 2016 auf 69.000 Fälle. Rechnet man sogenannte Vorstufen mit, waren es sogar 75.000. Mit steigender Tendenz. Die meisten Frauen mit diagnostiziertem Brustkrebs sind zwischen 45 und 65 Jahren alt. Dabei steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. 

Risikofaktoren 

Das Risiko nimmt aber nicht nur mit dem Alter zu. Auch andere Faktoren werden als Erklärung für die zunehmenden Zahlen genannt. Dazu zählen ein ungesunder Lebensstil mit ungünstigen Essgewohnheiten, Alkoholkonsum und Rauchen sowie mangelnde Bewegung und Übergewicht. Auch eine familiäre genetische Belastung, die Einnahme von Hormonmitteln und Umweltbelastungen können das Entstehen von Brustkrebs begünstigen. Wohlgemerkt: Man wird nicht zwangsläufig krank. Im Gegenteil sind schon bewusst gesund lebende Frauen erkrankt. Daher bleibt die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ein erster Schritt zur Vorsorge. Noch wichtiger ist es für Frauen, spätestens ab einem Alter von 50 Jahren das Angebot der Krankenkassen zur Früherkennung wahrzunehmen. Dieses Mammografie-Screening-Programm hat dazu geführt ist, dass Brustkrebs häufiger in einem frühen Stadium entdeckt wird und die Zahl der Spätdiagnosen rückläufig ist, sodass auch die Überlebensraten gestiegen sind. Denn Brustkrebs lässt sich gerade im Anfangsstadium gut behandeln: Bei frühzeitiger Diagnose liegt die Überlebensrate fünf Jahre nach der Erstdiagnose bei 87 Prozent. Zehn Jahre danach beträgt sie noch 82 Prozent. 

Diagnose Brustkrebs: Individuelle Therapien 

Die akute Behandlung folgt dabei einem anerkannten Schema, ist aber individuell ausgerichtet: Bereits vor oder erst nach der Operation erhält die Patientin eine Bestrahlung und/oder Chemo-Therapie sowie Anti-Hormon-Therapien. Mittlerweile lässt sich sogar dank spezieller Tests vorab ermitteln, ob eine Patientin von einer Chemo-Therapie profitiert. Auch eine sauber ausgeführte Operation steigert die Überlebensrate, wenn keine Krebszellen in der Brust oder in den Lymphknoten verbleiben. Zu den neueren Therapien zählt die Antikörpertherapie, die den Einfluss von Wachstumssignalen auf Krebszellen hemmen soll. Ebenso große Hoffnung gilt der Immuntherapie, die die eigenen Abwehrkräfte des Körpers im Kampf gegen die Krebszellen stimulieren soll.

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