PMS

Wenn Hormone das Leben dirigieren

Von Mark Krüger · 2017

Müdigkeit, Kopfschmerzen, Spannungen in der Brust: Das verbinden circa 25 bis Prozent der Frauen mit den Tagen vor den Tagen. Die Rede ist vom sogenannten prämenstruellen Syndrom (PMS). Gesellt sich eine große seelische Komponente hinzu, handelt es sich um eine Krankheit. Der Kontrollverlust über die Gefühle kann sogar Partnerschaft und Job kosten.

 Eine Frau hält sich vor Schmerzen eine Hand an den Kopf. Thema: PMS

Zickige oder schlecht gelaunte Frauen bekommen oft den Stempel „Die hat wohl ihre Tage“ aufgedrückt. Diese nervige Floskel ist jedoch falsch. Denn eigentlich müsste es heißen: „Die bekommt wohl ihre Tage“. Typische Symptome wie Gereiztheit, aber auch verschiedenste körperliche Beschwerden tauchen nämlich in der zweiten Zyklushälfte sieben bis zehn Tage vor Beginn der Menstruation auf. Die exakten Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Als Hauptursache kommen Hormonschwankungen infrage. Insbesondere die Produktion von Progesteron und der Abfall des Östrogens. Nicht jede Frau ist von PMS betroffen – und nicht jede Betroffene gleich stark oder ständig.

Quelle: IfD Allensbach, 2016

Was hilft bei PMS?

Wenn es um die Linderung der Beschwerden geht, lautet das Motto: Probieren geht über Studieren. Manchen Frauen hilft die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse oder der Verzicht auf Alkohol. Andere Betroffene berichten über eine positive Wirkung durch regelmäßigen Sport oder Entspannungsübungen. Unterstützung bei gedämpfter Stimmung oder nächtlicher Unruhe gibt es in Form von pflanzlichen Präparaten, die zum Beispiel Mönchspfeffer oder Johanneskraut enthalten. Da es sich bei PMS um eine multifaktorielle Erkrankung handelt, ist eine gezielte Behandlung nicht ganz einfach. Daher gibt es inzwischen auch spezielle Präparate, die symptomlindernde natürliche Wirkstoffe kombinieren. Bei stärkeren Beschwerden wie starken Schmerzen oder belastenden Wassereinlagerungen kann der Arzt entsprechende Medikamente verschreiben. Eine hormonelle Behandlung des PMS erfolgt nur bei einer starken Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens und nach einem ausführlichem Arztgespräch.

Fehlregulation der Gene

Schon seit geraumer Zeit gehen Wissenschaftler der Frage nach, welche biologischen Mechanismen dafür verantwortlich sind, dass manche Frauen derart von Depressionen, Aggressionen und dem Wunsch nach sozialem Rückzug heimgesucht werden, dass sogar Beziehungen in die Brüche gehen oder der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Das betrifft etwa fünf Prozent der Frauen mit PMS. Der Mediziner spricht in diesem Fall von einer „prämenstruellen dysphorischen Störung“ (PMDS). Schon länger lag der Verdacht nahe, dass manche Frauen empfindlicher auf die Hormonschwankungen reagieren als andere. Ihn konnten die Forscher des National Health Institute jetzt in einer aktuellen Studie bestätigen: Eine Fehlregulation bestimmter Gene führe dazu, dass Körperzellen auf die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron übermäßig stark reagieren. Die neu gewonnene Erkenntnis auf molekularer Ebene belegt, dass starke Stimmungsschwankungen nicht rein psychosomatisch sind, und kann in Zukunft für die Entwicklung besserer Therapien genutzt werden.

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