Besenreiser

Vorsicht bei Besenreisern und Krampfadern

Von Lars Christiansen · 2016

Jede fünfte Frau leidet unter einer chronischen Venenerkrankung. Dabei sind Krampfadern nicht nur aus ästhetischer Sicht lästig. Sie können auch ernsthafte Krankheiten bis hin zur Thrombose auslösen. Welche Symptome auf ein Venenleiden hinweisen und warum körperlicher Stillstand Gift für die sensiblen Blutgefäße ist.

 Eine Frau streckt ihr Bein von sich. Thema: Besenreiser

Rund 7.000 Liter bewegen die Venen jeden Tag zum Herzen. Schwerstarbeit. Vor allem aus den Beinen wird der Weg zum Oberkörper lang, weil das Blut gegen die Schwerkraft nach oben gepumpt werden muss. Über das Thema Venenerkrankungen informierte der von der Deutschen Venen-Liga (DVL) ins Leben gerufene Deutsche Venentag am 30. April 2016. „Die Resonanz war so hoch wie noch nie auf unseren bundesweiten Venentagen. Ärzte, Apotheken, Sanitätshäuser, aber auch Sportvereine und spezialisierte Venenkliniken folgten unserer Aufforderung, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen “, so DVL-Präsident Dr. Michael Wagner.

Keine reine Alterserscheinung

Kein Wunder, denn das Leider betrifft nicht mehr wie früher hauptsächlich ältere Menschen. Laut DVL sind rund ein Fünftel aller Frauen und ein Sechstel aller Männer von Gefäßerkrankungen wie Besenreisern oder Krampfadern betroffen. Vor allem ist unser westlicher Lebensstil dafür verantwortlich. Schon kurze Strecken werden nicht mehr wie früher zu Fuß, sondern mit dem Auto zurückgelegt, viele Stunden werden am Schreibtisch zugebracht. Müde Beine, Besenreiser und Krampfadern sind Warnsignale, die auf eine ernsthafte Venenerkrankung hinweisen können. „Bei Venenerkrankungen werden die meisten Beschwerden durch Ablagerungen von Wasser und Körperschlacken, vor allem im Unterschenkel, verursacht. Durch regelmäßige Venengymnastik können diese Beschwerden gelindert und teilweise sogar vermieden werden“, schreiben die Experten der DVL und propagieren die sogenannte „3L – 3S“-Regel: „Lieber Laufen und Liegen – Statt Sitzen und Stehen“.

Die unterschätzte Gefahr einer Lungenembolie

Auch wer unter Übergewicht leidet oder raucht, hat ein größeres Risiko, Krampfadern zu bekommen, die unbehandelt gefährlich werden können. Schmerzende Venenentzündungen bis hin zur Thrombose, die eine tödliche Lungenembolie auslösen kann, können die Folgen sein. Joggen, Spazierengehen, Wandern, Treppensteigen oder Radfahren verbessern die Durchblutung und halten die Muskelpumpe aktiv. Vorbeugend kann auch Magnesium in Tablettenform helfen. Wer abends müde Beine hat, dem hilft kaltes Abduschen von Ober- und Unterschenkeln. Eine Venenerkrankung zu erkennen ist für einen Laien wegen der vielen diffusen Symptome nicht leicht. Eine Schwellung oder eine Rötung am Bein etwa, die schmerzhaft das Gehen einschränkt, können Anzeichen sein. Oder ein druckschmerzhafter, geröteter harter Strang, der sich ertasten lässt.

Rechtzeitig den Arzt aufsuchen

Wer solche Anzeichen bei sich feststellt, sollte sich schnellstmöglich behandeln lassen. Venen-Untersuchungen sind heute in der Regel schmerzfrei und risikolos. In spezialisierten Kliniken und phlebologischen Praxen kommen zumeist sanfte Untersuchungsverfahren zum Einsatz, die mit Licht, Schall oder Druck arbeiten und keine Belastung für den Patienten bedeuten. Angst vor so einer Untersuchung sollte also niemand haben. Wer trotzdem Bedenken hat oder einfach weitere Informationen benötigt, kann seine Fragen auch bei der Online-Untersuchung der Venen-Liga stellen. Auch Ratgeber wie die „Venen-Fibel“ oder die „Venen-Fit-Schule“ kann man dort kostenlos beziehen. Wer Krampfadern hat, sollte seine Venen regelmäßig per Ultraschall prüfen lassen. Damit rechtzeitig klar ist, ob weiterhin Bewegung und Kompressionsstrümpfe ausreichend sind oder ob an eine operative Behandlung gedacht werden muss. Moderne Operations-Verfahren erhalten dabei die Beinvenen, die früher bei der Behandlung häufig zerstört wurden. Der Erhalt kann aber bis ins hohe Alter lebenswichtig sein. Wenn zum Beispiel wegen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung eine Bypass-Operation droht, steht die Vene als Überbrückung zum erkrankten Herzkranzgefäß dann noch zur Verfügung. 

Quelle: IfD Allensbach, 2015
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