Nagelpilz

Vorbeugen ist die beste Lösung

Von Corinna Tonner · 2016

 Behandlung der Zehen bei Nagelpilz
Nur auf Basis einer genauen Diagnose kann die passende Therapie verschrieben werden.

Nicht nur die Haut an den Füßen kann von einem Pilz befallen werden. Auch der Fußnagel kann infiziert werden. Die Folgen: hässliche, brüchige Nägel, weiße Streifen und Flecken, gelbliche Verfärbungen, ein entzündetes Nagelbett. Wer einmal infiziert ist, hat oftmals Schwierigkeiten, den Nagelpilz wieder loszuwerden, weil die Erreger sich hartnäckig halten.

Fakt ist: Auf die leichte Schulter sollte Nagelpilz nicht genommen werden. Nagelpilz ist zwar nicht lebensbedrohlich, kann aber mit gravierenden Einschränkungen einhergehen, zum Beispiel Schmerzen beim Laufen. Und der Pilz kann zu winzigen Verletzungen am Nagel führen, die wiederum die Eintrittspforte für andere Bakterien und Viren sind, zum Beispiel für die sogenannte Wundrose. Dabei handelt es sich um eine Streptokokken-Infektion, die oft am Unterschenkel entsteht.

Dem Nagelpilz die Stirn bieten

Das beste Mittel gegen Nagelpilz trägt den Namen Prävention, denn die Therapie ist langwierig und kompliziert. Die wichtigsten Tipps: Im öffentlichen Raum nicht barfuß laufen; Socken, Bettwäsche, Handtücher über 60 Grad waschen und die Fußfeuchte verringern. Letzteres heißt: Baumwollsocken tragen, Schuhe möglichst gut trocknen lassen und nicht jeden Tag dasselbe Schuhwerk tragen, damit die Schuhe trocknen können. Öffentliche Bäder und Fitnesstempel, aber auch Hotelzimmer sind Hochburgen für den ansteckenden Nagelpilz – und auch für Fußpilz. Pro Schritt verlieren „verpilzte“ Patienten rund 50 Hautpartikel, die allesamt infektiös sind. In Schwimmbädern und Saunen werden bis zu 1.500 infizierte Hautpartikel pro Quadratmeter gefunden. Hier können sie allerdings leichter weggespült werden als zum Beispiel im Teppich eines Hotelzimmers, wo sie kaum konsequent zu entfernen sind. Ist der Pilz erst einmal im Nagel, ist er nicht so leicht wieder loszuwerden und die Re-Infektionsrate ist sehr hoch. Denn die winzigen Pilzsporen können – ähnlich wie Viren – auch unter widrigen Bedingungen überleben. So können die Übeltäter in Schuhen oder Strümpfen monatelang eingekapselt bleiben und dann bei einer passenden Gelegenheit wieder eine Infektion auslösen. Wer Nagelpilz hat, sollte daher auch unbedingt seine Schuhe regelmäßig desinfizieren.

Schwaches Immunsystem erhöht das Risiko

Die Infektionsrate für Nagelpilz liegt bei rund 20 Prozent bei den 18- bis 65-Jährigen. Ab 65 Jahren, wenn das Immunsystem schwächer wird, ist jeder Zweite betroffen. Im Schnitt leidet in Deutschland mindestens jeder Zehnte unter der sogenannten Onychomykose (Onycho: Nagel, Mykose: Pilzerkrankung). Generell gilt, dass alle diejenigen, die ein geschwächtes Abwehrsystem haben oder unter Durchblutungsstörungen an den Füßen leiden, häufiger von Nagelpilz heimgesucht werden. Ein erhöhtes Infektionsrisiko haben auch Diabetiker und Patienten, die Immunsuppressiva einnehmen müssen.

Bei Symptomen schnell handeln

Die Infektion mit Nagelpilz wird häufig durch einen Fadenpilz verursacht, einen Dermatophyten. Seltener können auch Hefe- und Schimmelpilze die Verursacher sein. Erste Anzeichen für eine Nagelpilzinfektion durch Dermatophyten treten meistens am vorderen Rand des Nagels auf. Von dort breiten sie sich aus und lösen dabei die Nagelsubstanz, das Keratin, langsam auf. Sind Hefepilze die Verursacher, beginnt die Verfärbung an der Nagelwurzel. Bei diesen Symptomen sollte man schnell handeln, damit der Pilz nicht auf weitere Nägel übergreift. Die Diagnose sollte immer vom Arzt gestellt werden. Für eine erfolgreiche Therapie benötigt der Arzt ein kleines Stück vom Nagel. Dann wird eine Pilzkultur angelegt, um herauszufinden, welche Pilzart es ist. Danach beginnt die Therapie mit antimykotischen Mitteln. Werden Tabletten genommen, spricht man von einer systemischen Therapie. Bei der äußerlichen Anwendung von Tinkturen, Cremes, Gel und Nagellacken spricht man von einer topischen Therapie. Die Antipilzmittel müssen drei bis sechs Monate konsequent verwendet werden, bis der Nagel gesund nachwächst. Daher gilt: Auch nach erfolgreicher Behandlung die Präventions-Tipps beherzigen!

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