Longevity

Anti-Aging fürs Gehirn

Von Nadine Effert · 2025

Möglichst lange, gesund und geistig fit leben – wer möchte das nicht? Obwohl Frauen hier einen genetischen Vorteil haben, lohnt sich laut einer Studie ein gesunder Lebensstil – insbesondere körperliche Aktivität und Düfte in der Nacht.

Glückliches Seniorenpaar lächelt im Freien in der Natur.
Foto: iStock / Tijana87

Superfood, Fasten, Schlaftipps, Fitnessübungen – gefühlt gab es noch nie so viele Tipps für ein Plus an Langlebigkeit. Longevity ist aktuell in aller Munde. Die Länge unseres Lebens hängt zu 50 Prozent von den Genen und zu 50 Prozent vom Lebensstil ab. Gute Nachricht für Frauen: Sie haben einen biologischen Vorteil, denn auf dem X-Chromosom befinden sich rund 1.500 Gene, die wichtige Funktionen für das Herz-Kreislauf-System, Gehirn und Immunsystem haben. Auf dem Y-Chromosom des Mannes liegen lediglich 78 Gene, die insbesondere der Sexualfunktion dienen. Trotz dieser im Vergleich vorteilhafteren genetischen Prädisposition sind Frauen natürlich vor Krankheit nicht gefeit. Geschlechtsunabhängig lautet die Devise „Von nichts kommt nichts“, ein gesunder Lebensstil ist das A und O.

Lebenszeit verlängern

Denn wer auf seine Lebensweise achtet, schützt sich nicht nur vor Krankheiten, sondern lebt nachweislich sogar mehr als 20 Jahre länger. Zu diesem erstaunlichen Ergebnis kommt eine US-Studie von der University of Illinois. Das Team um die Forscherin Xuan-Mai Nguyen hat dazu Daten von über 700.000 US-Veteraninnen und -Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert. Das Ergebnis: 40-jährige Frauen können mit einem gesunden Lebensstil im Durchschnitt 22,6 Jahre länger leben als mit einem sehr schädlichen, Männer sogar 23,7. Das Wissenschaftlerteam nennt acht entscheidende Faktoren: körperliche Aktivität, guter Umgang mit Stress, eine ausgewogene Ernährung, gute Schlafqualität, positive soziale Kontakte, kein Tabakkonsum, wenig Alkohol und keine Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln. Die Forschungsleiterin weist darauf hin, dass sich neue Gewohnheiten auch im Alter und selbst durch die Berücksichtigung von einem, zwei oder drei Lebensstilfaktoren lohnen.

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Das Gehirn braucht Bewegung

Um das Denkorgan fit zu halten, sind regelmäßige Bewegung und geistige Aktivität wichtig. Wie Bewegung und Sport sich positiv auf den Erhalt kognitiver Fähigkeiten von älteren Menschen auswirken, zeigen die Daten einer Langzeitstudie aus den USA und Kanada. Das Forscherteam um Professorin Dr. Kaitlin Casaletto von der University of California und Professor Dr. William Honer von der University of British Columbia untersuchte dazu Gehirne von verstorbenen Studienteilnehmenden. Jene der körperlich Aktiven zeigten einen höheren Wert an bestimmten „synaptischen Proteinen“, die den Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen im Gehirn verbessern. Diese Connection wiederum reduziert die toxischen Beta-Amyloid-Ablagerungen und Tau-Proteinanreicherungen im Gehirn, die für die Alzheimer-Krankheit typisch sind. 

Die Rolle des Geruchssinns

Eine brandaktuelle Studie, ebenfalls von der University of California, brachte zutage, dass man sogar während des Schlafens seine kognitive Leistung steigern kann – und zwar ganz einfach mittels Aromatherapie. An 43 Erwachsenen im Alter von 60 bis 85 Jahren testeten die Forschenden über sechs Monate hinweg den Einfluss hochwertiger ätherischer Öle wie zum Beispiel Rose, Orange und Rosmarin. Das Resultat überrascht: Die Gedächtnisleistung der Testgruppe verbesserte sich um 226 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nur minimal dosierte Duftstoffe erhielt. Doch warum hat die Aromatherapie einen so starken Effekt auf unser Gedächtnis? Der Schlüssel liegt in der direkten Verbindung zwischen Geruchssinn und limbischem System, dem emotionalen Zentrum des Gehirns. 

Schon gewusst?

Eine aktuelle Umfrage der mhplus Krankenkasse zeigt, dass 77 Prozent der Deutschen gern ein hohes Alter erreichen möchten. Für 91 Prozent ist der Wunsch nach einem Leben stark an die Gesundheit gekoppelt. Das Streben nach Unsterblichkeit hingegen begeistert nur 28 Prozent.  
Quelle: mhplus Krankenkasse: „Selbstoptimierung/Longevity“, 2024 

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