Schönheits-OP im Ausland

Zur Verjüngungskur ins Ausland

Von Nadine Effert · 2019

Gesicht vor einer Schönheitsoperation: behandelnde Stellen sind gekennzeichnet, Thema: Schönheits-OP im Ausland
Die Wahl einer Klinik im Ausland darf sich nicht allein am Preis orientieren. Foto: iStock/Robert Daly

Immer mehr Deutsche fahren für die Schönheit ins Ausland, vorzugsweise in osteuropäische Länder oder in die Türkei. Der Grund: Dort muss für Beauty-Eingriffe weniger tief in die Tasche gegriffen werden. Doch bei aller Euphorie unter den Sparfüchsen gilt: Wer nur auf den Preis achtet, kann ein böses Erwachen erleben.

Brust-OP: 5.000 Euro. Oberlidstraffung: 2.500 Euro. Fettabsaugung am Bauch: 2.000 Euro. Das sind in Deutschland die durchschnittlichen Preise für die bei Frauen beliebtesten ästhetischen Schönheitseingriffe. Es gilt demnach nicht nur die Devise, wer schön sein will, muss leiden. Sondern auch: Wer schön sein will, braucht Geld – und davon nicht zu knapp. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten in der Regel nicht, da es sich um freiwillige, medizinisch nicht notwendige Eingriffe handelt. Aber deswegen auf den Traum von einem perfekten Aussehen verzichten? Da kommen die Schnäppchenpreise, mit denen Anbieter im Ausland kräftig die Werbetrommel rühren, der verschönerungswilligen Kundschaft mehr als gelegen. 

Schönheits-OP im Ausland: Vorsicht bei Dumping-Preisen

Fakt ist, dass es in den meisten Ländern keine deutschen Qualitätsstandards gibt – etwa was die Brustimplantate und Anästhesie anbelangt. Treten Folgeschäden ein, müssen deutsche Krankenkassen die Kosten für Nachbehandlungen nicht zwingend übernehmen. Was kaum jemand weiß: Die Bezeichnung Ästhetischer Chirurg ist nicht geschützt, im Prinzip kann sich jeder Schönheitschirurg nennen. „Korrekturen nach schlechten Vor-Operationen nehmen dramatisch zu“, stellte Prof. Dr. med. Hisham Fansa vor Kurzem auf der Frühjahrsakademie der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) besorgt fest. Dabei sieht er auch in günstigen Angeboten einen Grund. Sie gehen seiner Ansicht nach meistens zu Lasten der Qualität und Sicherheit. Er formuliert klar: „Billigangebote sind meist teure Zeitbomben.“ Wer eine komplette Brustvergrößerung inklusive der Implantate zu einem Preis anbietet, der kaum die Kosten für ein hochwertiges Implantat deckt, riskiere die Patientengesundheit. 

Sich gut informieren ist das A und O

Wer jedoch den Arzt und die Klinik im Ausland gut unter die Lupe nimmt, kann sich auch dort mit einem guten Gefühl unters Messer legen. „Es gibt natürlich auch im Ausland exzellente plastische Chirurgen, die sehr gute Ergebnisse vorzuweisen haben“, weiß Prof. Dr. Dennis von Heimburg, Präsident der VDÄPC. Er empfiehlt, auf keinen Fall nur auf den Preis zu schauen, sondern sich zum Beispiel bei der internationalen Fachgesellschaft ISAPS über den Chirurgen zu informieren, authentische Bewertungen im Internet zu studieren und zu klären, welche Hygienestandards gelten und wie die Nachsorge geregelt ist. Dann kann er auch im Ausland wahr werden: der Traum vom perfekten Aussehen.

Quelle: Statista, 2017
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