Reizdarm

Besondere Kost für den Darm

Von Helena Muhm · 2018

Etwa 15 Millionen Deutsche leiden unter dem Reizdarmsyndrom – zwei Drittel davon sind Frauen. Betroffene planen ihr Leben so, dass immer eine Toilette in Reichweite ist. So wird die Lebensqualität auf Dauer sabotiert. Doch das muss nicht sein: Mit einer speziellen Diät kann man die Symptome eigenständig lindern.

Frau hält sich die Hände an den Bauch wegen Magenschmerzen. Thema: Reizdarm
Foto: iStock/krisanapong detraphiphat

Wer sich die Frage „Wo ist die nächste Toilette?“ im Alltag überdurchschnittlich oft stellt, also häufiger als dreimal am Tag, könnte unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom (RDS) leiden. Es handelt sich dabei um eine unheilbare Funktionsstörung des Darms, die wegen fehlender organischer Ursachen nur schwer zu diagnostizieren ist. Die Lebensqualität Betroffener wird sehr beeinträchtigt. Sie klagen über krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder einem unangenehmen Völlegefühl. Auch Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Depressionen, Rücken-, Gelenk- und Kopfschmerzen kommen vor. 

Reizdarm: Frauen leiden häufiger

Grafik: Umfrage zur Art der Magen-Darm-Beschwerden in Deutschland
Quelle: Statista, 2017

Frauen haben mit dieser Erkrankung zweimal häufiger zu kämpfen als Männer. Die genauen Ursachen hierfür sind noch unklar. Aus medizinischen Statistiken geht jedoch hervor, dass Frauen mit besonders schmerzhaften Menstruationen gefährdeter sind, RDS zu entwickeln. Während der Periode führt das Hormon Progesteron zu einer Erhöhung der Basaltemperatur. Dieses Phänomen legt die Darmmuskulatur lahm; es kommt zu Verstopfungen. Auch Stress oder Angstzustände können Auslöser für Darmschwierigkeiten sein. Bei Verdacht auf RDS fragt der Arzt zuerst nach einer Veränderung der Stuhlkonsistenz. Zur weiteren Abklärung können Methoden wie beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane, eine Darmspiegelung oder eine Stuhl-Mikrobiologie eingesetzt werden. 

FODMAP-arme Diät kann helfen 

Jedes Verdauungssystem ist einzigartig, deshalb gibt es keine Standardtherapie, um den Reizdarm zu kurieren. Mit etwas Geduld und einer gezielten Vermeidung bestimmter Lebensmittel können Patienten die Symptome jedoch wenigstens lindern – unter anderem dank der sogenannten FODMAP-Diät. Unter dem Begriff FODMAP (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) werden bestimmte Kohlenhydrate zusammengefasst, bei deren Abbau Darmgase entstehen können. Diese Gase führen zu typischen Symptomen wie Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen. Eine FODMAP-reduzierte Kost kann also dazu beitragen, Beschwerden zu lindern. Die positive Wirkung der Diät wurde im letzten Jahr mittels einer Studie nun auch wissenschaftlich bewiesen. Wer diese Diät ausprobiert, sollte auf laktosehaltige Milch und Milchprodukte verzichten. Ebenso gilt es, jegliche Hülsenfrüchte, Getreide sowie Getreideprodukte zu meiden. Auch einige Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Birnen, Zwiebeln und Sauerkraut können den hypersensiblen Darm von RDS-Patienten reizen. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, einen Experten zurate zu ziehen, der sich mit einer FODMAP-armen Ernährung auskennt. 

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