Schwanger werden

Dem Glück auf die Sprünge helfen

Von Wiebke Toebelmann · 2017

Rund 1,4 Millionen Frauen und Männer leben mit einem unerfüllten Kinderwunsch. Die Ursachen sind so vielfältig wie individuell. Die moderne Reproduktionsmedizin hat viele Möglichkeiten, Paaren zum ersehnten Baby zu verhelfen. Die Erfüllung des Wunsches darf dabei nicht an den Kosten scheitern.

 Eine Frau und ihr Mann bei der Schwangerschaftsberatung. Thema: schwanger werden

Viele Dinge können bei Frauen zu eingeschränkter Fruchtbarkeit führen: Ihr Alter, denn ab dem 38. Lebensjahr nimmt die Fruchtbarkeit rapide ab. Hormonstörungen, die den Eisprung unterdrücken. Erkrankungen wie Endometriose, bei der sich Gebärmutterschleimhaut im Bauchraum ausbreitet. Oder häufig auch durch Operationen bedingte Verwachsungen. Das sind spezielle Narben, die sich in unnatürlicher Weise mit dem angrenzenden Körpergewebe verbinden und sich auf die Fruchtbarkeit auswirken können, wenn Eierstöcke oder Eileitern betroffen sind. Viele Ursachen können dank modernster Therapien behoben werden, womit sich die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen: So haben Studien zum Beispiel belegt, dass zumindest bei 30 Prozent der Frauen nach der Entfernung ihrer Verwachsungen innerhalb von zwölf der Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis angezeigt hat. 

Schwanger werden: Methoden der künstlichen Befruchtung

Falls es trotz Behebung der Fruchtbarkeitsstörungen – bei Frau und Mann – nicht auf natürlichem Weg klappen will, kommt auf Wunsch die moderne Reproduktionsmedizin ins Spiel. Sie bietet heute vielfältige Verfahren, Paaren doch noch zum Wunschkind zu verhelfen. Die einfachste Methode ist die Intrauterine Insemination (IUI): Die besten Spermien werden herausgefiltert und in die Gebärmutter gespritzt. Bei der sogenannten ICSI-Methode wird ein einziges Spermium direkt in die Eizelle injiziert, bei der In-Vitro-Fertilisation (IVF) werden Spermien und Eizelle im Reagenzglas zusammengeführt und daraus entstehende Embryonen der Frau eingepflanzt. Zwar noch Zukunftsmusik, aber jetzt schon kontrovers diskutiert, ist die sogenannte In-vitro-Gametogenese: Mit der neuen Technologie ist es Forschern bei Mäusen gelungen, beliebige Hautzellen in Ei- und Spermazellen umzuprogrammieren. Käme das Verfahren bei Menschen zum Einsatz, würde es Frauen einen unerschöpflichen Vorrat an Eizellen oder genügend Keimzellen für Fruchtbarkeitsbehandlungen bescheren. Eine große Chance oder ein Versuch, „Gott zu spielen“? Ein Thema, das noch viele Medizinethiker beschäftigen wird. 

Quelle: Deutsches IVF Register, 2016

Zuschüsse an Bedingungen geknüpft

Eine IVF kostet rund 3.000 Euro – kein Pappenstiel, wenn man bedenkt, dass die Erfolgsrate bei 25 Prozent liegt und es daher meist mehrere Versuche braucht. In der Regel tragen die Kassen die Kosten zu 50 Prozent. Allerdings steht die Erstattung nur verheirateten Paaren ab 25 Jahren zu – und nur für drei Versuche. Die Frau darf nicht älter als 39 sein, beim Mann liegt die Altersgrenze bei 49 Jahren. Glück hat, wer in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen wohnt: Hier erhalten Paare seit 2012 für die ersten vier Versuche 25 Prozent des Eigenanteils vom Staat bezuschusst. Seit Januar 2016 wird auch unverheirateten Paaren dort unter die Arme gegriffen. Allerdings zunächst nur mit 12,5 Prozent für die ersten drei Kinderwunschbehandlungen und 25 Prozent für die vierte. Die staatliche Unterstützung ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Damit die Kosten der Erfüllung eines Kinderwunschs nicht im Wege stehen, tragen seit einiger Zeit auch sogenannte Biosimilars zu einer Reduktion des Eigenanteils bei. Sie enthalten Wirkstoffe ehemals patentierter Referenzpräparate und sind preislich somit günstiger.

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