HPV-Impfung

Besserer Schutz vor Gebärmutterhalskrebs

Von Lars Christiansen · 2016

 Ein Mädchen wird geimpft. Thema: HPV-Impfung
Mädchen sollten vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen HPV geimpft werden.

Ein neuer Impfstoff, der in Kürze verfügbar sein soll, bietet einen noch umfassenderen Schutz gegen die humanen Papillomviren (HPV), als die bisher bekannten Präparate. Warum das relevant ist? Die leicht übertragbaren Viren können das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöhen.

Es ist eine fast unbekannte Virusgruppe, aber nahezu jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit: den humanen Papillomviren, kurz: HPV. Entdeckt wurden sie in den 1970er-Jahren von dem Virologen und späteren Nobelpreisträger Harald zur Hausen. Der Krebsforscher bewies damals zudem, dass die vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragenen HPV-Viren Gebärmutterhalskrebs, an dem in Deutschland jedes Jahr etwa 4.500 Frauen neu erkranken, auslösen können. Den sichersten Schutz bieten Geschlechtsverkehr mit Kondomen und eine HPV-Impfung.

HPV-Impfung: Neuer Impfstoff schützt umfassender

Einen noch umfassenderen Schutz als die bisherigen Wirkstoffe soll ein neuer Impfstoff bieten, der seit 2015 zugelassen ist und in Kürze auch in Deutschland verfügbar sein soll. Die bisherigen Präparate schützen vor Infektionen mit den Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18, die laut Ständiger Impfkommission (STIKO) mit 60 bis 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs in Zusammenhang stehen. Der neue Impfstoff macht zusätzlich gegen fünf weitere Viren-Typen immun, die für 15 bis 20 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht werden. „Bei sehr jungen Mädchen, bei denen der erste sexuelle Kontakt sicher noch länger als ein oder zwei Jahre auf sich warten lässt, kann deshalb die HPV-Impfung aufgeschoben werden, bis sie mit dem neuen Impfstoff durchgeführt werden kann“, erklärt der Berufsverband der Frauenärzte.

Bewusstsein für HPV-Vorsorge schärfen

Dass frühes Impfen viel hilft, zeigt auch eine neue Studie aus Schweden. Sie belegt, dass je früher junge Frauen geimpft werden, desto umfassender der Schutz ist. Vor dem 17. Lebensjahr geimpfte Frauen waren zu 75 Prozent vor Krebsvorstufen geschützt, 46 Prozent waren es nur noch, wenn zwischen dem 17. und 19. Geburtstag geimpft wurde. Bei ab 20-jährigen Frauen war der Schutz nur noch in 22 Prozent der Fälle gegeben. Obwohl die Erkenntnisse der Forscher inzwischen sehr klar sind und auch deutlich formuliert werden – die ständige Impfkommission empfiehlt die HPV-Impfung aller Mädchen ab dem neunten Lebensjahr – ist die HPV-Vorsorge in Deutschland leider immer noch nicht in der Bevölkerung angekommen. Laut Robert Koch-Institut sind nur 40 Prozent der 17-Jährigen vollständig gegen HPV geimpft. 

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